http://forum.digitalkamera.de/dcboard.php?az=show_topic&forum=6&topic_id=20414&mesg_id=20414&page= #20414, "Warum kann ich mit einem Satz Akkus nur xx Bilder machen?" Geändert am 2004-08-06 von "knipskiste" Zuerst etwas grundsätzliches zur Verwendung von Rundzellen in Digitalkameras: ------------------------------------------- Eine Digitalkamera verbraucht sehr viel Strom, deswegen ist der Einsatz von Einwegbatterien oder uralten NiCd Akkus nicht zu empfehlen. Sinnvoll ist nur der Einsatz von guten NiMH Akkus mit möglichst hoher Kapazität. Und hier ist schon das erste Problem: Viele günstige NoName Akkus halten längst nicht dass, was sie versprechen. Markenhersteller, z.b. Sanyo, AccuPower, Panasonic, GP, sind bei dieser Angabe wesentlich ehrlicher. Außerdem ist es wichtig, das die Qualität der Akkus in einem Kamerasatz von z.b. 4 Stück möglichst gleich ist, auch diese Qualitätsstreuung ist bei Markenakkus geringer. Dies ist besonders wichtig, da eine Digitalkamera sich ausschaltet, sobald auch nur einer der z.b. 4 Akkus leer ist. Gute Akkus haben auch bei hoher Strombelastung einer Digitalkamera (manche Modelle brauchen über 1000 mA) noch 1,2 Volt Spannung, während schlechte Akkus dann teilweise nur noch bei ca. 1,0 - 1,1 Volt liegen. Dann schaltet die Kamera ab, obwohl die Akkus noch gar nicht leer sind. Ein paar Tips für den Umgang mit NiMH Akkus: 1. Neue NiMH Akkus erreichen ihre volle Leistung erst nach 2-3 mal vollständigem Laden und Entladen. 2. NiMH Akkus entladen sich mit der Zeit selbst und diese Selbstentladung steigt bei höheren Temperaturen stark an. Akkus also möglichst kühl (bis 20 Grad) lagern und vor Gebrauch nach einer Lagerzeit von mehr als 2 Wochen einmal kurz nachladen 3. Dieses Nachladen ist bei NiMH Akkus im Gegensatz zu NiCd Akkus nicht schädlich, eine vollständige Entladung sollte trotzdem alle paar Monate erfolgen. 4. Eine Tiefentladung (unter 0,9 Volt) ist schädlich, also z.b. keine fast leeren Akkus lagern. Gelagert werden NiMH Akkus am besten ca. 1/2 voll. ---siehe die Antwort, unten ! Mindestens genauso wichtig ist ein gutes Ladegerät, dass die Akkus möglichst schonend lädt. Ein Ladegerät für NiCd Akkus ist absolut ungeeignet! Es muss speziell für NiMH Akkus ausgelegt sein. Das Ladegerät muss jeden Akku einzeln laden und wenn der Akku voll ist jeden Ladeschacht einzeln abschalten können. Viele günstige Ladegeräte laden Akkus paarweise, in der Beschreibung steht dann meist "für das Laden von 2 oder 4 Akkus.." Da 2 Akkus niemals genau gleich sind wird dann entweder einer überladen oder der andere nicht voll. Wichtig ist auch, dass die Abschaltung bei einem vollen Akku so genau wie möglich erfolgt, Überladen mögen NiMH Akkus nämlich viel weniger als NiCd Akkus. Temperaturen von über 45 Grad durch Überladen sind Gift für den Akku. NiMH Akkus ziehen eine schnelle Ladung vor, weil dadurch die Kristallbildung (Memory-Effekt oder Lazy-Batterie-Effekt) eingeschränkt wird. Der Ladestrom sollte bei Mignon (AA) Zellen zwischen 500 und 1000 mA liegen. Sehr empfehlenswerte Ladegeräte sind die IVT AT-1 und AT-3 sowie die AccuManager 2010 und 2020. So, das sollte erstmal reichen. Gruß und immer volle Akkus! --- Antworten ========= Hermann Pichler - "Eine Tiefentladung (unter 0,9 Volt) ist schädlich, also z.b. keine fast leeren Akkus lagern. Gelagert werden NiMH Akkus am besten ca. 1/2 voll." Das kann nicht ganz stimmen! Fabriksneue Akkus sind leer. Vollständig. Wenn das mit der Tiefentladung stimmen würde, wären die alle hin. Richtig ist: Der Memory - Effekt tritt bei den Stellen im Akku auf, die lange geladen sind: dort wandelt sich das Nickel um und kristallisiert aus. Die Ladung ist dabei noch gespeichert, kann aber aufgrund von Polarisationserscheinungen nicht mehr abfließen. Das bedeutet: Entladen, entladen, entladen! Akkus mit Memoryeffekt (der sich durchaus so auswirken kann, dass nur mehr wenige % der Kapazität zur Verfügung stehen) können regeneriert werden, sehr mühsam und nicht immer. Man darf die Akkus nur so langsam entladen, dass sich keine Polarisation ausbildet, also sehr langsam. z. B. mit 1kOhm, was Entladezeiten von vielen Wochen bedeutet. Wer sich eine derartige Entladeeinrichtung nicht selber basteln mag, der kann auch eine Taschenlampe, die nur 1 Batterie fasst, verwenden, wobei dann, wenn die Taschenlampe zu leuchten aufhört, ausgeschaltet werden muss, nach einigen Stunden Wartezeit baut sich die Polarisierung wieder ab und die Entladung kann von neuem beginnen, bis der ganze Akku leer ist. Wie gesagt: mühsam. Der Vorschlag, NiMh - Akkus (gilt übrigens für alle Akkus wo Nickel drin ist) halb geladen zu lagern, hilft nur der Industrie: Sie sind dann kaputt, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist. Für LiIon - Akkus allerdings stimmt, dass sie niemals ganz entladen werden dürfen, die sind dann kaputt. Tiefentladung bedeutet bei NiMh-Akkus - anders als bei LiIon-Akkus, die da besonders empfindlich reagieren - eine Entladung, bei der die Polarität umgepolt wird. Die kann vorkommen, wenn in einem Gerät mehrere Akkus in Serie geschalten sind und zu weit entladen werden. Dabei wird dem Akku mit der geringsten Kapazität von den anderen Akkus ein Entladestrom aufgeprägt, sodass dieser über die vollständige Entladung hinaus quasi in der Gegenrichtung wieder aufgeladen wird. Dieser Akku ist dann nicht mehr zu retten. Das kann nicht passieren, wenn jeder Akku für sich entladen wird. Unterlagen? Find ich sicher nicht mehr. Ich hab das mal studiert.